Als Berner Fotograf welcher in der ganzen Schweiz seinen täglichen Jobs nachgeht, habe ich mich gefragt, ob ich mich nicht auch im Bereich Film, Werbefilm, Film-Reportagen etwas weiterbilden möchte? Ich habe mich immer schon für Filme interessiert. Natürlich wie viele andere auch, bin ich begeistert von spannenden Hollywoodfilmen. Ich bin ein großer Fan von Quentin Tarantino, Stars Wars, vielen Klassikern und im Moment halten mich die Serien "Narcos" und "Fargo" auf Netflix auf Trab. So habe ich mich entschlossen anfangs 2015 eine Weiterbildung im Filmbereich zu machen. In der CAP Fotoschule für Gestaltung und Fotografie habe ich einen einwöchigen Film Kurs besucht. Kurz danach habe ich meine erste Film-Reportage über den Jungunternehmer Fabian Zbinden mit seinem (jetzt) stadtbekannte "La Ribbolita" Foodwagen gedreht.
Restaurant Plattform Bern
Kurz darauf habe ich mit dem Besitzer des Restaurant Plattform in Bern, Christian Gfeller gegessen. Wir haben etwas philosophiert und so kam es, dass Christian mir den Auftrag gab einen Film über das Restaurant Plattform zu drehen. Da es sich um einen größeren Job/Auftrag handelte, holte ich meinen Cousin Florian Wyss, welcher ein äußerst versierter Regisseur und Geschichtenerzähler ist, mit ins Boot. Florian hat soeben die neue Müslüm Staffel des Schweizer Fernseher als Regisseur abgedreht und auch schon einige Musikvideos von Müslüm gedreht und produziert. Wir hatten nun die schöne Aufgabe einen Werbefilm für das Restaurant Plattform zu produzieren.
Whats the story?
Die Frage war nun was für ein Film wir machen sollen? Soll es ein klassischer Werbefilm über das Restaurant Plattform werden? Im Gespräch mit Christian Gfeller erfuhren wir, dass Christian ein Event plant, bei welchem der Film dann gezeigt werden kann. Für mich war dann sofort klar, dass an einem Event nicht ein klassischer Werbefilm gezeigt werden kann. Deshalb hatte ich die Idee, einen Film in Asien zu machen - so quasi eine Roadstory. Florian Wyss schrieb danach das Drehbuch und wir präsentierten es Christian; er war begeistert :-
First steps in Bangkok
So flogen wir dann anfangs September Richtung Bangkok. Im Gepäck viel Filmmaterial und Shorts :-). Die Filmcrew bestand aus fünf Personen: als Produktionsleiter hatte wir glücklicherweise einen erfahrenen Filmmann und gleichzeitig ortskundigen Thailand Kenner mit mit ihm `Boot`: Jürg Kallen, ist schon über 20 Jahre mit einer Thailänderin verheiratet und war somit vor Ort unser wichtigste Mann. Andy Oggier war als Produktionsassistent für alle kleinen und wichtigen Details ein Volltreffer (hatte er doch auch immer wieder den einen oder anderen witzigen Spruch auf Lager). Florian Wyss war Regisseur und übernahm die erste Kamera. Ich hatte die Rolle des zweiten Kameramannes und war verantwortlich für den Ton.
Ding Deng Boss mit elektronischen Fussfesseln...
Unser 10tägige Trip startete im berühmt berüchtigten Viertel Ding Deng in Bangkok. In diesem Viertel verirrt sich kaum mal ein Tourist oder ein "Falang" wie ein Ausländer in der Umgangssprache mit weißer Hautfarbe genannt wird. So mussten wir dann zuerst auch am örtlichen "Boss" ein Handgeld für unseren "Schutz" übergeben. Die 30 Schweizer Franken waren gut investiert; so konnten und durften wir die nächsten drei Tage unbescholten auf dem Markt und im ganze Ding Deng Viertel filmen. Der "Boss" nahm das Handgeld strahlend entgegen; aufgefallen sind uns vor allem die elektronischen Fussfesseln und unter seinem T-Shirt das eine oder andere Messer. Schon fast wie im Film :-)... Diese Beschreibung soll jedoch in keiner Weise den Eindruck entstehen lassen, dass wir uns auch auf dieser (Film) Reise auch nur einmal bedroht fühlten - im Gegenteil. Die Thailänder waren in jeder Situation immer äusserst freundlich und natürlich sehr interessiert, was denn da lief. Wir fielen auch ziemlich auch; die Kamera hatten wir oft auf einem Gimbal und dazu kam der Ton mit einem größeren Tonstativ - da fielen wir als "Falangs" natürlich schon ziemlich auf.
Scharfer Food zu günstigen Preisen...
Ich war zum ersten mal in Thailand. Die Geschmäcker welche einem da auf einem Markt entgegenkommen sind schon sehr außergewöhnlich - oder anders gesagt; die verwöhnte "Schweizer Nase" muss sich zuerst daran gewöhnen. Nach ein paar Stunden und Essen an den Ständen auf dem Markt habe ich aber große Freude an der thailändischen (scharfen) Küche gefunden. Was einem aber als Schweizer wirklich umhaut sind die Preise. Unglaublich. Isst man zu viert mit je einem Bier und zwei guten Gängen, bezahlt man ca 8 Schweizer Franken - 2 Franken pro Person. Daran könnte ich mich gewöhnen :-). Jürg wusste in Bangkok und Umgebung wirklich viele tolle Foodplaces wo nur Thailänder esse gehen und wir so zu einem unglaubliche kulinarischen Erlebnis kamen ohne das Portemonnaie groß zu belasten.
Locations & Darsteller
Das gesamte Video entstand in Ding Deng, Bangkok und auf der Insel Koh Chang, welche sich ca einen halben Tag Autofahrt von Bangkok ist. Als Schauspieler (alles Laien) hat Jürg einige Verwandte aus Bangkok eingespannt. Und natürlich spielt Oy, die thailändische Köchin des Restaurant Plattform die Hauptrolle. Gesamthaft hatten wir rund 10 Schauspieler im Einsatz. In Bern kam dann auch noch der Berner Postbote zu einem Kurzeinsatz.
Grazie mille :-)!
Mein zweiter Kurzfilm/Roadmovie/Werbefilm (wie immer man diesen nennen will), war also alles andere als ein "Schnellschuss". Ich hoffe dies sieht man nun auch in der finalen Endfassung :-)? Emely Kallen von Top Fuel hat die "Social Media Version" final geschnitten. Ich möchte mich hier nochmals bei allen Beteiligten und Christian Gfeller als Auftraggeber nochmals ganz herzlich bedanken. Bern - Bangkok - Bern ist für mich ein Highlight im 2015 und ist ein unvergessliches Erlebnis. Viel Spass dabei; zu sehen unter der Rubrik "Film".